Evangelischer Gottesdienst in der ehemaligen Synagoge.

Erstmals seid mehr als 80 Jahren fand am 9.2. wieder ein Gottesdienst in der ehemaligen Synagoge in Heinsheim statt. Die Heinsheimer evangelische Kirchengemeinde mit Pfarrer Daniel Fritsch feierte den Gottesdienst mit musikalischer Begleitung von Elisabeth Klemm. Das Klavier, das auf Initiative von Pfarrer Fritsch als Dauerleihgabe der Stadt Bad Rappenau in unserer Synagoge steht, wurde – obwohl nocht nicht gestimmt – durch Frau Klemm sehr schön bespielt. Bernd Göller bedankte sich für den Freundeskreis. Wir würden uns sehr freuen, wenn unsere ehemalige Synagoge währende der Umbauarbeiten unserer schönen Heinsheimer Bergkirche weiter als Gotteshaus genutzt wird.

 

 

 

 

 

 

Worte des Dankes von Bernd Göller

Liebe Heinsheimer Gemeinde!

Am 8. November 1937 löste sich die jüdische Gemeinde Heinsheim auf, weil keine zehn religionsmündigen Männer mehr in Heinsheim lebten,
die für die Feier des Gottesdienstes notwendig sind.

Am 17. Januar 1938 verkauften die hier noch wohnhaften Juden ihre Synagoge an den Landwirt August Kühner.
Dieser Landwirt war ihnen freundlich gesonnen.
Bei ihm wussten sie sie in guten Händen.

Die Synagoge ging ins Exil und verdingte sich
als Dienstmagd verschiedenen Herren,
die sie zwar nicht verwöhnten,
aber auch nicht misshandelten.

Nach 75 Jahren kehrte sie aus dem Exil zurück.
Der neu gegründete Freundeskreis bewahrte sie
vor dem Abriss und gab ihr im Laufe von zehn Jahren
ihre alte Würde inmitten des Ortes wieder.
Diesen Weg habt auch ihr tatkräftig unterstützt.

Heute wurde die Prinzessin Synagoge gekrönt.
Zum ersten Mal seit dem 8. November 1937
durfte sie wieder zu einem Gottesdienst einladen.

Das dankt sie euch.
Sie hat euch in ihr Herz geschlossen!