Author Archives: Manfred Schädler

Kundgebung für Demokratie und Vielfalt – gegen rechte Hetze

Am Samstag den 13. April fand in Bad Rappenau die Kundgebung für Demokratie und Vielfalt statt. Von den Orginasatoren wurde angefragt ob wir,
der Freundeskreis ehemalige Synagoge Heinsheim hierzu einen kurzen Redebeitrag lesten möchten. Bei der Mitgliederversammlung am 20.3., bei der Neuwahlen stattfanden wurde dies einstimmig befürwortet. Als neugewählter Vorstand übernahm Manfred Schädler gerne diese Aufgabe um dabei an das Schicksal der jüdischen Heinsheimer Mitbürger zu Erinnern, die Opfer der rechten Gewaltherrschaft wurden.

Auszug aus der Rede vom 15.4.24

Presseberichte hierzu:
Nein zu Rassismus und Ausgrenzung: Artikel der KST (pdf)
Unantastbare Würde gilt für jeden: Artikel der RNZ (pdf)

Chronische Schmerzen – Irrwege und Auswege

Am Montag, den 15.4. referierte Dr. Peter Trunzer über ein Thema, das viele Menschen betrifft: Chronische Schmerzen. Dr. Peter Trunzer ist Gründungsmitglied unseres Vereins und hat uns bei der Rettung unserer ehemaligen Synagoge in vielfältiger Weise unterstützt. Nicht nur mit medizinischen Fachbeiträgen, auch musikalisch und wenn es seine Zeit zuließ, selbst bei den Arbeiten mit Hand angelegt. Er ist Internist, Schmerztherapeut und Naturheilkundler in Bad Rappenau.

Die Resonanz zu diesem Thema war riesig und hat die Kapazität unserer Sitzplätze nahezu ausgeschöpft. Rund 65 interessierte Zuhörer aus der näheren Umgebung folgten dem kurzweiligen Fachvortrag über eineinhalb Stunden und konnten dabei selbst Themenschwerpunkte wählen.  Seitens der Zuhörer wurden viele Fragen an den Referenten gerichtet und einige suchten Rat zu ihrer eigenen Schmerzproblematik. Der Eintritt war frei, den freiwilligen Obolus erhielten wir von Peter Trunzer als Spende. Herzlichen Dank dafür.

Als kleines Dankeschön konnten wir Peter Trunzer ein Fläschchen des ersten koscheren Rotweins aus unserer Region überreichen. Ein trockener Lemberger aus der Lage Gundelsheimer Himmelreich. Die Trauben wurden im Beisein von Rabbinern nach den Regeln des Kaschrut gelesen, gekeltert und im Staatsweingut Weinsberg abgefüllt.

 

Webseite zum Lager Gurs (Frankreich)

Webseite zum Lager Gurs

Im Oktober 1940 wurden rund 6.500 Menschen jüdischen Glaubens oder Herkunft aus dem Südwesten Deutschlands in das französische Internierungslager Gurs deportiert. An dieses Verbrechen und insbesondere die Schicksale der Opfer und Überlebenden erinnern mehrere Informationsangebote. Die Länder und die Kommunen, aus denen die Deportierten stammten, arbeiten im Kuratorium „Gedenken an die nach Frankreich deportierten Juden aus Baden und der ehemaligen Saarpfalz“ zusammen. Sie kooperieren eng mit der Israelitischen Religionsgemeinschaft (IRG) Baden, aus deren Gemeinden der Großteil der Deportierten stammte.

Aus Heinsheim wurden so auch Moses Ottenheimer, seine Tochter Hedwig und seine Enkelin Anna Freudenthaler, die drei letzten Einwohner jüdischen Glaubens aus Heinsheim deportiert.

Moses Ottenheimer verstarb 1942 unter nicht bekannten Umständen in Perpignon (Frankreich), seine Tochter Hedwig Freudenthaler (geb. Ottenheimer) wurde nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihre Tochter Anna Freudenthaler wurde glücklicherweise von einem französichen Bürger aus dem Lager befreit. Sie heiratete später ihren Retter und verstarb 2010 in Paris.

Informationen zum Lager Gurs und Biogramme der deportierten Menschen sind auf dieser Webseite zu finden:

Lager Gurs – Informationen des Landesarchivs Baden Württemberg

 

 

Symbol für Glaube und Hoffnung – Hanukkah in der ehemaligen Synagoge

Von Rudolf Landauer (Kraichgaustimme vom 20.12.2022)
Die in aufwendiger Arbeit restaurierte Synagoge im Bad Rappenauer Teilort Heinsheim stand am Sonntagabend in einem besonderen Licht: Gefeiert wurde das Fest des Lichterzündens, das im Judentum Chanukka genannt wird und eine hohe Bedeutung für gläubige Juden hat.

Aus diesem Anlass kam eigens der Rabbiner Shaul Friberg aus Heidelberg nach Heinsheim, um die Feierstunde mit zu gestalten. Friberg gab den Gästen in der trotz WM-Endspiels gut gefüllten Synagoge eine Einführung zu dem bedeutsamen Fest. Den würdevollen Rahmen gestalteten die vier Musiker Matthias Schwarzer (Querflöte), Karl Priwitzer (Klarinette), Ansgar Schwarzer (Violine) und Frank Lutz (Gitarre), die Klezmer-Musik anstimmten. Die Besucher waren beeindruckt von dieser würdigen Feier. Vor allem der Heinsheimer Manfred Schädler, dem die Ehre zuteil wurde, das erste Licht in der Mitte an dem achtarmigen Leuchter von der Bockleiter aus anzünden zu dürfen.
Dieser Leuchter hat eine beträchtliche Höhe. Die große Chanukkia in der Heinsheimer Synagoge besitzt acht Arme, die neunte Halterung in der Mitte trägt eine Kerze, die als „Diener“ – hebräisch: Schamasch – bezeichnet wird. Mit dieser neunten und nicht mitzuzählenden Kerze werden die anderen Kerzen angezündet, nachdem die notwendigen Segen gespendet wurden. Rabbiner Friberg hob besonders hervor: „Chanukka verspricht durch das Licht Glaube und Hoffnung über Jahrhunderte hinweg.“ Dann verkündete er, dass zwei Personen aus dem 2012 gegründeten Freundeskreis Ehemalige Synagoge Heinsheim das Lichterzünden vornehmen sollen. Manfred Schädler durfte, wie erwähnt, die Diener-Kerze in der Mitte und Daniela Pröschle die äußere rechte der acht Kerzen anzünden. Damit hat das Lichterfest feierlich begonnen, das traditionell am 25. Kieslew, dem dritten Monat im jüdischen Kalender, beginnt.
Chanukka begann in diesem Jahr am Sonntag, 18. Dezember und endet nach acht Tagen am Montag, 26. Dezember. Nicht fehlen dürfen an Chanukka die Stücke „Baruch ata adonaj“ und „Ma´oz tzur“ zu denen der Leiter des Klezmer-Quartetts, Matthias Schwarzer, die Teilnehmer des Lichterzündens zum Mitsingen oder Mitsummen einlud. Sie erhielten dafür ein Notenblatt mit den Texten, und etliche sangen die – für Laien nicht einfachen – Texte mit, was ihnen die schöne, rhythmische und eingehende Musik leichter machte.
Der evangelische Pfarrer i. R. Bernd Göller, Mitglied im Freundeskreis Ehemalige Synagoge Heinsheim, ging darauf ein, was Christen vom jüdischen Fest Chanukka lernen können. „Christenmenschen haben die Freiheit, in Achtung vor anderen Religionen und gemeinsam mit ihnen Wege zur Bewahrung der Schöpfung zu suchen und zu gehen und gleichzeitig die Verantwortung, ihren Auftrag nicht zu verleugnen und Freiheit zu verspielen“, sagteGöller und fügte hinzu: „Weihnachten ist nicht das Fest des Einzelhandels.“
Nach der Feier wurde den Gästen ein heißer Punsch und das leckere Gebäck Sufganijot gereicht.

 

Lichterzünden

„Zwischen den Welten“ – Bilder und Skulpturen von Ramon Leyendecker bis 26.6.2022

Eine besondere Premiere in der ehemaligen Synagoge Heinsheim. Erstmalig präsentieren wir in unserer neu renovierten ehemaligen Synagoge eine Ausstellung von Bildern und Skulpturen. Vor zwei Jahren ist der bei Freiburg lebende Künstler Ramon Leyendecker durch freundschaftliche Kontakte nach Heinsheim auf unsere „Prinzessin“ aufmerksam geworden. Sein Wunsch, die Synagoge im Dialog mit dem Raum mit seinen Kunstwerken zu bespielen, ist früh bei ihm gereift. Nach Aufhebung der Kontaktbeschränkungen konnte dies jetzt umgesetzt werden. Die Ausstellung wurde am Freitag, 30.April im Beisein des Künstlers eröffnet. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage mit eigens für die Ausstellung ausgewählten Stücken durch die „Heinsheimer Klezmorin“ unter Leitung von Dr. Matthias Schwarzer. Als Mitglied des Vorstands begrüßte Matthias Schwarzer die Gäste und gestaltete in einem charmanten Dialog mit dem Künstler die Einführung in die Ausstellung. Die Vernissage und die sehenswerte Ausstellung der Werke in Kommunikation mit der ehemaligen Synagoge fanden bei den Besuchern großen Anklang und war ein sehr gelungener Auftakt zu hoffentlich weiteren interessanten Ausstellungen.
Die Ausstellung ist bis einschließlich bis 26.6. samstags und sonntags von 13 bis 16 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung geöffnet. Der Eintritt ist frei.


Biblische Lernwoche mit Sarah Brukner vom 10.7. bis 14. Juli

Die Bedeutung von Texten der Tora in der ökologischen Krise
ist das Thema der biblischen Lehrwoche mit Lehrerin Sarah Brukner aus Israel.

Einen Flyer mit weiteren Informationen und Anmeldeformular finden Sie hier zum Download.
Download: Flyer PDF

Festtage zur Eröffnung der ehemaligen Synagoge Heinsheim ab 30.9.2021

Nachdem die umfassenden Restaurierungs- und Bauarbeiten trotz mancher Widrigkeiten planmäßig abgeschlossen werden konnten, war es zunächst nicht möglich dies würdigend zu feiern.

Aufgrund der Covid-19-Kontaktbeschränkungen wurden die insbesondere von Bernd Göller detailliert geplanten Einweihungsfeierlichkeiten immer wieder verschoben. Ohne Menschen konnten und wollten wir nicht feiern.  Menschen die uns privat oder über Ihre Institutionen großzügig und großherzig über all die Jahre finanziell und mit Rat und Tag unterstützt haben. Menschen die eine sehr persönliche Beziehung zur jahrhundertealten jüdischen Gemeinde und deren Familien hatten, Menschen die hier leben und unser jetzt schönes Gebäude jetzt wieder mit Leben füllen sollen.

Schließlich haben wir uns entschlossen die Feierlichkeiten unter Einhaltung der aktuellen Kontaktbeschränkungen durchzuführen – auf mehrere Tage verteilt:

Donnerstag 30. September – die Eröffnung in Erinnerung an die Deportationen 1940 nach Gurs

Samstag 2. Oktober – der Tag der offenen Tür

Sonntag, 3. Oktober – der Tag des Dankes – für unsere geladenen Unterstützer und Spender

Mittwoch, 6. Oktober – Jüdische Märchen – frei erzählt mit Musik

den Abschluss bildeten am Dienstag, den 12. Oktober ein Beitrag aus unserer Veranstaltungsreihe Trialog der Religionen“ mit dem Thema: Die Bedeutung der religiösen Feste für unseren Alltag und am Mittwoch den 3. November ein offener Toralernkreis.

Bald geht es los – die ersten Gäste sind eingetroffen

Die Musiker sind bereit – und wir auch

Unser 1. Vorsitzender Hans-Eckard Bucher begrüßt unere Gäste und eröffnet unsere Festtage zur Einweihung der ehemaligen Synagoge

Oberbürgermeister Sebastian Frei – Grußwort zur Eröffnung der ehemaligen Synagoge

Peter Trunzer und Heinz Kübler, die uns von Beginn an unterstützten bereichern unseren Eröffnungsabend
musikalisch.

Die Enthüllung der Spendentafel durch Bernd Göller.

Elisabeth und Karl-Hermann Blickle bei der Übergabe des Hochzeitssteins durch unseren 1. Vorsitzenden Hans-Eckard Bucher

Elise Wagner, Nachfahrin der Heinsheimer Familie Ottenheimer mit Ihren bewegenden Gedanken zur Eröffnung der ehemaligen Synagoge. Hier betete ihre Familie seid vielen Generationen. Sie war mit Ihrer Schwester Carrie Wagner und ihrem Ehemann eigens aus New York angereist.

„Leben im Schatten der Gewalt“ – ein sehr nachdenkenswerter Vortrag von Prof. Richard Bessel
Professor für Zeitgeschichte an der Universität von York, England. Auch Prof. Bessel hat familiere Wurzeln in Bad Rappenau, seine Mutter stammt aus Bonfeld

„Klezmorim Heinsheim“
Unser Vorstandsmitglied Matthias Schwarzer (Querflöte) mit seinem Ensamble Ansgar Schwarzer, (Violine) Frank Lutz (Gitarre) Karl Priwitzer, (Klarinette). Eine musikalische Umrahmung der Extraklasse am 3. Oktober

Shaul Friberg unser 2. Vorsitzendermit und Hochsulrabbiner an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg mit seinen bewegenden Gedanken
„Abel steh auf!“ oder „Ein Haus der Begegnung“
vorgetragen am 30. September

Das BALSAM MÄRCHENTEAM mit Eva Kern-Horsch
und Cornelia Tanner begeistern mit Ihren jüdischen Märchen frei erzählt – mit Musik und „exotischen“ Instrumenten

Erstmals konnte der offene Tora-Lernkreis in unserem fertig renovierten Gebäude stattfinden. Als ganz besondere Gäste und Teilnehmer
waren Rivka und Daniel Basch eigens aus Jerusalem angereist

„Die Bedeutung der religiösen Feste für unseren Alltag“ war das Thema in unserer Veranstaltungsreihe „Trialog der Religionen“ am 3. November.

Abendlicher Ausklang der Feierlichkeiten

 

 

Erste Mitgliederversammlung in unserer fertig renovierten „Synagoge“

Am Donnerstag, den 22. Juli hatten wir unsere 2. Mitgliederversammlung unter „Corona-Bedingungen“ und unsere 1. Mitgliederversammlung in unserer fertiggestellten „Prinzessin“. Dabei wurde durch unseren 1. Vorsitzenden Hans-Eckard Bucher die Aktivitäten des letzten Jahres erläutert, die natürlich Ihren Schwerpunkt auf den forcierten Teilprojekten der Renovierungsarbeiten hatten. Ebenso war der Finanzbericht durch Manfred Schädler durch diese letzten Maßnahmen geprägt. Der Einbau des Deckengewölbes, die Gestaltung der Außenanlage, der Einbau des Fußbodens sowie die Anschaffung der Bestuhlung und der Tische konnten trotz widriger Umstände termingerecht und zu unserer Zufriedenheit durchgeführt werden. Ein hartes Stück Arbeit und ein langer Weg seit der Gründung des Vereins liegt hinter uns – aber es hat sich finden wir gelohnt.

Wie schon vor einem Jahr angekündigt hat sich jetzt unser Gründungsmitglied und engagierter Schriftführer Bernd Göller nicht mehr zur Wahl gestellt, er steht uns glücklicherweise weiterhin beratend zur Seite und hat auch seine Nachfolge bereits im Vorfeld arrangiert und auf mehrere Schultern verteilt. Wir danken Bernd Göller für seinen unermüdlichen Einsatz, ohne den wir diese gewaltige Aufgabe nicht geschafft hätten. Hans-Eckard Bucher überreicht ihm als „Dankeschön“ ein eigens für ihn gemaltes Bild von Brigitte Bucher, das unseren „Trialog der Religionen“ der ihm sehr am Herzen liegt adaptiert. Herzlichen Dank an sie für das sehr schöne Gemälde.

Der jetzt für 3 Jahre neu gewählte Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

Vorsitzender Hans-Eckard Bucher (Wiederwahlt); 2. Vorsitzender Shaul Friberg (Wiederwahl); Schriftführerin Stefanie Naser; Kassier Manfred Schädler (Wiederwahl); Beisitzer Eduard Muckle (Wiederwahl), Daniela Pröschle und Dr. Matthias Schwarzer; Kassenprüfer Dr. Lars Schubert (Wiederwahl) und Tanja Haberzettl-Prach.

Unserer langjähriger Kassenprüfen Egbert Schmoll musste sich schweren Herzens aus gesundheitlichen Gründen von seinen Ehrenämtern zurückziehen und stand für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Wir danken ihm für sein Engagement und wünschen ihm vor allem gesundheitlich alles Gute.

 

von links: Manfred Schädler, Bernd Göller, Hans-Eckard Bucher, Stefanie Naser, Shaul Friberg und Eduard Muckle. Es fehlen Daniela Pröschle und Dr. Matthias Schwarzer

Wir sind bereit – sobald wir dürfen

Die Arbeiten in unserem jetzt schönen Innenraum sind abgeschlossen und können sich unserer Meinung nach sehen lassen. Der nicht immer ganz einfach Spagat zwischen alt und neu ist gelungen. So gut es ging haben wir alte Materialien wiederverwendet und zum Abschluss das Treppengeländer angebracht. Das alte Holz der ehemaligen Zwischendecke und die moderne Stahlkonstruktion der Frauenempore ergänzen sich harmonisch.  Auch der als ursprüngliches Provisorium gedachte Hannukah-Leuchter wurde „aufgehübscht“ und die von Brigitte Bucher handgefertigten Kerzenuntersetzter aufmontiert. Einen Teil unserer Tische sowie eine kleine „Muster“-Bestuhlung wurden schon mal hoffnungsvoll aufgestellt.  Sobald es die Covid-19-Sitaution zulässt werden wir das erreichte feiern. Der ursprünglich geplante Termin zur Einweihung musste leider verschoben werden – sobald wir dürfen werden wir bereit sein.

Bis dahin werden wir unsere Außenanlage fertigstellen, ein Spalier für die gepflanzten Reben anlegen, etwas Erde in den Beeten auffüllen und und eine Blumenwiese an der Ost- und Südseite des Gebäude aussäen. Auch im Nebengebäude warten nur noch wenige Arbeiten auf uns. An der  von der Fa. Heidelberger Zement gestifteten Teeküche müssen noch ein paar Anpassungen vorgenommen, dann sind wir auch dort fertig. Alles in allem jetzt überschaubare Arbeiten, die wir ohne Zeitdruck erledigen werden.

 

 

Die „alten“ Säulen der Frauenempore finden eine neue Bestimmung

Im Herbst 2020 hat auch die zweite Säule der Frauenempore in unsere Synagoge zurückgefunden. Diese Säule war bearbeitet und vom vorherigen Eigentümer für eine neuen Bestimmung vorgesehen. Sie ist sauber abgeschliffen und wie wir beim Einbau festgestellt haben in der Höhe etwas gekürzt. Wir freuen uns riesig, dass die „Zwillinge“ jetzt wieder zusammen sind. Herzlichen Dank dafür. Beide Säulen sind aus jeweils einem massiven Eichenstamm gedrechselt und sehr gut erhalten. Auf der rechten Säule ist die Originalbemalung relativ gut erhalten, so dass wir uns entschlossen haben, diese nur vorsichtig zu reinigen und beide im jeweiligen letzten Zustand aufzustellen. Wir hatten ins immer wieder überlegt, wie wir unsere bis dato einzige Säule zeigen können. Nun haben wir uns gemeinsam entschieden, die Säulen unter der Empore an der Wand links und rechts vom Portal reversibel einzubauen. Dies wirkt optisch so, als hätten sie tatsächlich noch eine tragende Funktion und der Raum unter der Empore wirkt so nicht überfrachtet. Wir finden, das ist der richtige Platz, der Abstand zu den Fenstern passt und die Wandleuchten sind genau mittig. Das Bild links ist eine Aufnahme die während des Einbaus am 11. Januar entstanden ist.

Im Dezember wurden auch unsere neuen Stühle angeliefert. Gleichzeitig konnten wir auch unsere Tische fertigstellen, die wir passend zu den Stühlen gebeizt und lackiert haben. Die Tische wurden von uns komplett aus dem aufbereiteten (ehemals rußschwarzen) Holz der Zwischendecke gefertigt.  Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Familie Holl, in deren Werkstatt wir alle Bretter in vielen Arbeitsgängen gemeinsam mit Stefan Holl hobeln durften. Insgesamt haben wir so ca. 50 m² und damit zwei Drittel des alten Holzes aufbereitet und für Tische und die Frauenempore wiederverwendet. Kein brauchbares Brett war mehr übrig! Auch der Chanukka-Leuchter wird derzeit noch entsprechend „aufgehübscht“ und als letzte „Schreinerarbeit“ die Treppe zur Frauenempore mit einem Handlauf aus unserem „alten“ Holz verschönert. Und zum Abschluss ein erster Eindruck von unserer schönen Portalseite bei Nacht.

Die historischen Säulen aus Eiche wurden rechts und links des Portals reversibel eingebaut