„Pessach erleben“ mit Rabbi Shaul Friberg (Hochschulrabbiner in Heidelberg)

Im katholischen Gemeindezentrum Herz Jesu in Bad Rappenau wurde unter aktiver Beteiligung der Firmanden das jüdische Pessach-Fest nachempfunden. Von den anwesenden ca. 80 beteiligten Gästen wurde dieses wirklich gelungene „Abendmahl“ als ein wichtiger Beitrag zur besseren Verständigung der Religionen empfunden. Organisiert wurde die gelungene Veranstaltung durch Bernd Göller, vom Freundeskreis ehemalige Synagoge Heinsheim e.V., Daniel Kühner, vom Katholischen Bildungswerk und Shaul Friberg, Rabbiner der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg.

Bericht aus dem Mitteilungsblatt vom 8.5.2014: Download (PDF)   Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung vom 16.5.2014: Download (PDF)

Als „Seder“ werden die sechs Hauptabteilungen von Talmud und Mischna bezeichnet. In der Regel wird das Wort jedoch als Kurzbezeichnung für den Sederabend des jüdischen Pessach-Festes verwendet.

Am Sederabend vor Pessach essen viele jüdische Familien Speisen vom Sederteller oder von der Sederplatte. Darauf erinnert jede Speise an ein Ereignis während der Sklaverei in Ägypten.
  • Karpas ist Petersilie oder ein anderes Gemüse. Es soll die Kinder am Tisch so neugierig machen, dass sie Fragen zum Sedermahl stellen. Hiermit beginnt das Sedermahl.
  • Seroa ist ein angebratener Knochen. Er erinnert an das Lamm als Pessachopfer in der Pessachnacht.
  • Bejza ist ein hart gekochtes Ei. Es erinnert an ein spezielles Zusatzopfer, das für die Wallfahrtsfeste im Tempel gebracht wurde.
  • Maror sind bittere Kräuter. Sie erinnern daran, wie bitter und schwer das Leben in der Sklaverei in Ägypten war.
  • Chaseret schmeckt auch bitter und ähnlich wie Meerrettich.
  • Charoset ist eine Mischung aus Wein, Äpfeln und Nüssen. Sie erinnert an den Lehm für die Ziegelsteine, die die Juden in Ägypten herstellen mussten.
  • Salzwasser steht für die Tränen, die die Israeliten in Ägypten vergossen haben. Während der Zeremonie wird Karpas in das Salzwasser getunkt.