Author Archives: Manfred Schädler

Die „alten“ Säulen der Frauenempore finden eine neue Bestimmung

Im Herbst 2020 hat auch die zweite Säule der Frauenempore in unsere Synagoge zurückgefunden. Diese Säule war bearbeitet und vom vorherigen Eigentümer für eine neuen Bestimmung vorgesehen. Sie ist sauber abgeschliffen und wie wir beim Einbau festgestellt haben in der Höhe etwas gekürzt. Wir freuen uns riesig, dass die „Zwillinge“ jetzt wieder zusammen sind. Herzlichen Dank dafür. Beide Säulen sind aus jeweils einem massiven Eichenstamm gedrechselt und sehr gut erhalten. Auf der rechten Säule ist die Originalbemalung relativ gut erhalten, so dass wir uns entschlossen haben, diese nur vorsichtig zu reinigen und beide im jeweiligen letzten Zustand aufzustellen. Wir hatten ins immer wieder überlegt, wie wir unsere bis dato einzige Säule zeigen können. Nun haben wir uns gemeinsam entschieden, die Säulen unter der Empore an der Wand links und rechts vom Portal reversibel einzubauen. Dies wirkt optisch so, als hätten sie tatsächlich noch eine tragende Funktion und der Raum unter der Empore wirkt so nicht überfrachtet. Wir finden, das ist der richtige Platz, der Abstand zu den Fenstern passt und die Wandleuchten sind genau mittig. Das Bild links ist eine Aufnahme die während des Einbaus am 11. Januar entstanden ist.

Im Dezember wurden auch unsere neuen Stühle angeliefert. Gleichzeitig konnten wir auch unsere Tische fertigstellen, die wir passend zu den Stühlen gebeizt und lackiert haben. Die Tische wurden von uns komplett aus dem aufbereiteten (ehemals rußschwarzen) Holz der Zwischendecke gefertigt.  Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Familie Holl, in deren Werkstatt wir alle Bretter in vielen Arbeitsgängen gemeinsam mit Stefan Holl hobeln durften. Insgesamt haben wir so ca. 50 m² und damit zwei Drittel des alten Holzes aufbereitet und für Tische und die Frauenempore wiederverwendet. Kein brauchbares Brett war mehr übrig! Auch der Chanukka-Leuchter wird derzeit noch entsprechend „aufgehübscht“ und als letzte „Schreinerarbeit“ die Treppe zur Frauenempore mit einem Handlauf aus unserem „alten“ Holz verschönert. Und zum Abschluss ein erster Eindruck von unserer schönen Portalseite bei Nacht.

Die historischen Säulen aus Eiche wurden rechts und links des Portals reversibel eingebaut

 

Wir liegen gut im Plan – Ziel in Sicht

Nachdem die Bepflanzung weitgehend abgeschlossen ist und auch ein wunderschöner massiver Eichenboden verlegt wurde ist die Finalisierung unserer „großen“ Projekte in Sicht. Für unsere Empore haben wir bereits rund 20 m² unserer „alten rußigen Dielen“ verarbeitet und für die Treppen, Handläufe und den Boden verbaut. Weitere rund 25 m² brauchen wir für 12 stapelbare Tische. Es ist kaum zu glauben, unsere Dielen haben genau bis auf das letzte brauchbare Brett gereicht. Alle 12 Tische sind verleimt, jetzt folgt „nur“ noch das verschleifen, beizen und lackieren. Dies sollte in den nächsten Tagen passieren und sicher bald erledigt sein. Da Ende nächster Woche auch unsere neuen Stühle angeliefert werden, steht unseren Veranstaltungen (außer Covid) nichts mehr im Wege. Hier auf den ersten beiden Bildern ein erster Eindruck einer verleimten Tischplatte aus altem Holz (aus der ehemaligen Zwischendecke gewonnen), noch ungeschliffen aber dennoch schon ansehbar.
Auf den nächsten drei Bildern ein Zeitsprung von ca. 2 Wochen und „harter“ Schleifarbeit von Eduard Muckle, Hans-Eckard Bucher und mir. Wir sind hier schon beim Montieren der Tischgestelle in unserer Synagoge. Jetzt noch ein paar kleine Korrekturen (nachschleifen und spachteln kleiner Fehler), dann geht es an da Beizen und die Lackierung. Von unserem Stuhllieferanten haben wir die zu unseren Stühlen passende hellgraue Beize erhalten.

Pflanzaktion bei tollem Wetter am 24.10.2020

Nicht nur im Inneren, auch äußerlich wird es immer schöner. Vielen Dank an alle Helfer, die bei unserer Pflanzaktion mitgewirkt haben. Es wurden wirklich stattliche und schöne Bäume, Sträucher und Deckpflanzen angeliefert. Unter der fachkundigen Anleitung unseres Landschaftsarchikten Herrn Gingerich, der auch die komplette Außenplanung gestaltet hat, haben wir heute den Großteil der Bepflanzung fertiggestellt. Lediglich das Beet neben dem Eingangsbereich werden wir erst in ca. 2 Wochen anlegen können. Zuvor muss eine Stabilisierung der Nordwestecke erfolgen, da sich nach den Grabungsarbeiten für den Wasseranschluss Risse in der Fassade ergeben hatten. Dies wird in den nächsten Tagen erledigt, der Putz an der Fassade wird ausgebessert und wir können dann die Bepflanzung abschließen.

Alle Pflanzen haben einen Bezug zum „heiligen Land“, so haben wir als Beschattung an unserer Sitzbank eine Ölweide, auf der Südseite einen Mandelbaum und an der Südostseite einen Granatapfel plaziert. Jetzt muss alles anwachsen – und im Frühjahr soll dann auf der Ost- und Südseite eine Blumenwiese erblühen. Dann haben wir einen blühenden Rahmen für unsere Einweihungsfeierlichkeiten im Juni 2021. Und schon jetzt ein einladendes Bänkchen – nicht nur für müde Wanderer.

Unser „Aschenputtel“ wandelt sich endgültig zur „Prinzessin“

Auch im inneren unseres Gebäude selbst geht es mit Riesenschritten weiter.
Trotz vielerlei Einschränkungen und Unsicherheiten in Zeiten von Covid-19 hat unser Parketverleger Wort gehalten und planmäßig die 2 cm starken massiven Eichendielen in nur wenigen Tagen verlegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, der Raum strahlt jetzt eine angenehme Wärme aus. Über die Fa. Heidelberger Zement erhielten wir eine fast neuwertige Küchenzeile für unsere „Teeküche“ – eine tolle Überraschung, die in unserer angespannten Finanzsituation gerade zur rechten Zeit kam. Diese ist schon eingebaut und bis auf einige Anpassungen fertig. Bis zu den Einweihungsfeierlichkeiten im Juni haben wir jetzt genügend Zeit alles fertigzustellen. Noch fehlt uns ein größerer Getränkekühlschrank – aber wir sind guter Dinge, auch für diesen einen großzügigen Spender zu finden :-).

Baumaßnahmen gehen langsam aber sicher dem Ende entgegen

Nachdem das Nebengebäude mit den Funktionsräumen weitgehend fertiggestellt war, konnten im Außenbereich auch die Pflasterarbeiten abgeschlossen werden. Lediglich kleinere Einpassungen z.B. für die Bodenleuchten sowie die Bepflanzug rund um das Gebäude sind noch offen. Wir glauben, dass wir eine tolle Baum- und Pflanzenauswahl gefunden haben – alle ausgewählten Pflanzen sind unter anderem auch in Israel heimisch (z.B. Mandelbaum, Granatapfel und Ölweide). Auch die Außenbeleuchtung ist monitiert: Zwei Bodenstrahler werden die historische Fassade auf der Portalseite in ein schönes Licht tauchen und die Besucher unserer Veranstaltungen willkommen heißen. Der Mandelbaum und auch die Ölweide, die auch zur Beschattung der Sitzbank gedacht ist, wierden malerisch von unten beleuchtet werden. Die Pflanzarbeiten können in Kürze starten, der Oktober ist der ideale Monat dafür. Damit sind wir auf einem guten Weg alle unsere noch offenen Arbeiten bis zur Einweihung im Juni 2021 abzuschließen.

Anneliese Wagner – The Girl who escaped from Germany

Dr. Andreas Rothenhöfer, Sprachwissenschaftler an der Universität Bremen erinnert in seinem Vortrag am 6. Februar 2020 im Wasserschloss Bad Rappenau an die Dichterin Anneliese Wagner. Mit Hilfe ihrer Texte zeichnete er den Lebensweg der überlebenden Jüdin nach, die 1929 in Heinsheim geboren wurde.

Pressestimmen:
Heilbronner Stimme: Heinsheimer Dichterin Anneliese Wagner dem Vergessen entrissen

Rhein-Neckar-Zeitung: Anneliese Wagner war das Mädchen das 1937 den Nazis entkam

Vielen herzlichen Dank an unser Vereinsmitglied Dr. Andreas Rothenhöfer. Sein Vortrag lässt unschwer erkennen, dass nicht nur reines Fachwissen einfloss, sondern auch eine sehr zeitintensive und ausführliche Recherche nötig waren. Indem er auf ein Honorar verzichtete, konnte die Veranstaltung für alle interessierten Teilnehmer kostenlos stattfinden. Die stattdessen eingegangenen Spenden fließen direkt dem Projekt „Synagoge Heinsheim“ zu. Herzlichen Dank dafür!

Für Freunde und Familienangehörige von Anneliese Wagner, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, hat Alice Vogt den Vortrag dokumentiert und mit englischen Untertiteln versehen. Unterstützt wurde sie dabei von Prof. Gabriele Wickert. Auch ihnen gilt unser herzlicher Dank.

#Lichter-gegen-Dunkelheit

Dieses Jahr jährt sich zum 75. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs und damit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland und vielen europäischen Ländern.
Die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz wurden am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee befreit. Das Gedenkjahr soll bundesweit mit einer ungewöhnlichen Aktion beginnen, über die die Medien berichten werden. An ihr beteiligt sich auch der Freundeskreis Ehemalige Synagoge Heinsheim.
Wer am 27. Januar zwischen 17 Uhr und 19 Uhr an der Synagoge vorbeischaut, wird mehr darüber erfahren. Zur gleichen Zeit wird eine Internetseite freigeschaltet. Auf ihr werden die beteiligten Orte auf einer Karte angezeigt. Geht man auf den „Pin“ des Ortes, kommt man auf eine Seite, auf der ein oder mehrere Fotos des Ortes zu sehen sind und ein kleiner Text erscheint. Die Seite wird unter der Domain *http://www.lichter-gegen-dunkelheit.de* zu finden sein.

Toller Arbeitseinsatz – rußige Zwischendecke entfernt

Ein toller Arbeitseinsatz mit vielen Helfern, darunter einige „Nichtmitglieder“ die mit angepackt haben. Wir haben die komplette Zwischendecke mit allen russgeschwärzten Brettern selbst entfernt und ordentlich Geld gespart. Die Bretter, die wir teilweise wiederverwenden, können dankenswerter Weise auf dem Hof von Elisabeth Vogt zwischengelagert werden. Damit haben wir weitgehend die Vorarbeiten für den Einbau des Deckengewölbes abgeschlossen. Wenn alles wie geplant klappt,  wird dies in der 2. Dezemberhälfte durch die Zimmerei Schadt erledigt.

Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer (es sind leider nicht alle auf dem Foto).

Einbau der Frauenempore abgeschlossen

Wie geplant konnte der Einbau der Frauenempore abgeschlossen werden. Als vorläufige Zwischendecke konnten wir die OSB-Platten verwenden, die wir als „Übergangstüren“ an unserem Nebengebäude angebracht hatten. Zwischenzeitlich haben wir das erste „rußige“ Deckenfeld direkt über der Empore entfernen können. Es zeigt sich schon jetzt, wie sich der Charakter  des Innenraumes verändert und mehr und mehr an die ursprüngliche Bestimmung der ehemaligen Synagoge anlehnt.

 

Der nächste Bauabschnitt: Der Einbau der Frauenempore

Nicht nur unser Nebengebäude macht Fortschritte, auch in der historischen Synagoge geht es im Innenausbau voran. Die Angebote für den Einbau des Deckengewölbes werden aktuell ausgearbeitet und die Vergabe steht bevor. Wir hoffen sehr dass wir die Zimmererarbeiten dazu bald beginnen können. Der Einbau unserer Frauenempore mit der Wendeltreppe ist dagegen in vollem Gange, die Schlosserarbeiten dazu können bereits in der ersten Novemberwoche abgeschlossen werden. Zunächst werden wir, bis zum Abschluss der Innenrenovierung, einen provisorischen Holzboden einziehen und dazu die vorhandenen Bretter der alten Zwischendecke verwenden.